Detaillierte Beitrags-Information

Zurück zur Liste

Beitragstitel Gezielte Salvage-Lymphadenektomie bei oligo-nodalem Rezidiv des Prostatakarzinoms
Beitragscode P006
Autor:innen
  1. Beat Förster Kantonsspital Winterthur Präsentierende:r
  2. Marco Randazzo GZO Spital Wetzikon
  3. Mustafa Tutal Kantonsspital Winterthur
  4. Hubert John Kantonsspital Winterthur
Präsentationsform Freie Mitteilungen
Themengebiete
  • Prostata
Abstract-Text Hintergrund & Ziele
Die Popularität der Salvage-Lymphadenektomie (SLAE) bei oligometastatisch nodalem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie nimmt stetig zu. Die optimalen klinischen Voraussetzungen, der Umfang des Dissektion und der onkologische Benefit dieser Therapieoption sind nach wie vor unklar. Ziel dieser Arbeit war es, die onkologischen Ergebnisse nach SLAE zu evaluieren.
Material und Methoden
In einer Fallserie haben wir die im Zeitraum von 2015 bis 2018 durchgeführten laparoskopisch roboter-assistierten SLAE aufgearbeitet. Die oligometastatischen betroffenen Lymphknoten ( ≤ 2) wurden präoperativ mittels 11-C-Cholin oder 68-Ga-PSMA PET/CT lokalisiert. Intraoperativ wurden nur die lokalisierten Befunde entfernt und auf eine vollumfängliche extendierte pelvine Lymphadenektomie verzichtet. Die primären Endpunkte waren der postoperative PSA-Abfall und die Zeitdauer bis zur Folgetherapie, welche in der Regel eine Androgenentzugstherapie oder Radiotherapie des Lymphabflusses darstellte.
Resultate
Insgesamt wurde bei 5 Patienten (n = 5) eine SLAE durchgeführt. Das mediane Alter betrug 67 Jahre. Drei Patienten hatten zuvor ein Salvage-Radiotherapie des Prostatabetts erhalten. Präoperativ betrug das PSA median 3.0 ng/ml (Range [R] 0.15 - 23.7 ng/ml). Der mediane Durchmesser der betroffenen Lymphknoten war 9 mm (R 5 - 20 mm). Von median 9 (R 7 - 22) entfernten Lymphknoten pro Patient enthielten in der pathologischen Untersuchung jeweils 2 (R 1 - 8) Lymphknoten Anteile eines Prostatakarzinoms. Bei 2 Patienten kam es postoperativ zu einer vollständigen PSA-Remission (PSA < 0.01 ng/ml). Ein Patient erhielt postoperativ eine Salvage-Radiotherapie des Lymphabflusses, worauf das PSA auf 0.05 ng/ml abfiel. Zwei der fünf Patienten erhielten nach median 9 Monaten Follow-up eine Androgenentzugstherapie. Nach einem medianen Follow-up von 12 Monaten, waren 3 der 5 Patienten ohne Krankheitsnachweis.
Schlussfolgerungen
Bei insgesamt 2 der 5 Patienten kam es aufgrund der SLAE zu einer vollständigen PSA-Remission. Es gibt also Patienten mit oligo-nodalem Rezidiv, die von solch einem Vorgehen profitieren und somit einer Radio- und/oder Androgenentzugstherapie aus dem Weg gehen könnten. Die zukünftige Challenge wird sein, die richtigen Patienten für diesen Approach auszuwählen.