Detaillierte Beitrags-Information

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Beitragstitel Nekrotisierender Infekt des M.sartorius – Fallbericht eines komplizierten Verlaufs nach Da Vinci Prostatektomie
Autor:innen
  1. Joëlle Studer Kantonsspital Liestal Präsentierende:r
  2. Stefanie Cermak Kantonsspital Aarau AG
  3. Stephen Wyler Kantonsspital Aarau AG
Präsentationsform Freie Mitteilungen
Themengebiete
  • SRU Nightmares
Abstract-Text Wir präsentieren den Fallbericht eines 70-jährigen Patienten mit komplikationsreichem Verlauf nach radikaler Prostatektomie. Bei stanzbioptisch gesichertem Gleason 6 Karzinom erfolgte eine radikale Prostatektomie. In der am 7. postoperativen Tag durchgeführten Zystographie zeigte sich ein ventrales Extravasat. Der DK wurde daraufhin belassen. 4 Tage später notfallmässige Hospitalisation bei inguinalen Schmerzen rechts und Urosepsis. Nach i.v. antibiotischer Therapie erfolgte bei nach wie vor bestehendem Extravasat die Entlassung mit liegendem DK nach Hause. Bereits 5 Tage später erneute notfallmässige Vorstellung bei diesmal Schmerzexazerbation inguinal links und nun Vd.a. eine infizierte Lymphozele ebendort. Diese wurde drainiert mit anschliessender Besserung der Beschwerden. Erfreulicherweise zeigte eine erneute Zystographie nur noch ein minimes Extravasat, sodass der DK entfernt und der Patient nach Hause entlassen werden konnte. 10 Tage später allerdings erneute notfallmässige Vorstellung mit wiederum rechtsseitigen inguinalen Schmerzen. CT-grafisch erfolgte der Nachweis eines ausgeprägten Infektes des M.sartorius rechts sowie der Vd.a. eine Fistel zwischen Oberschenkelmuskulatur und vesikourethraler Anastomose. Es erfolgte das notfallmässige Debridement sowie die Anlage eines VAC Verbandes. Weder mittels Zystographie noch mittels Methylenblau Instillationen der Harnblase konnte eine Fistelbildung nachgewiesen werden. Nach VAC Therapie erfolgte schliesslich der sekundäre Wundverschluss. Daraufhin entwickelte unser Patient eine Sekretion aus der Wunde mit laborchemischem Nachweis von Urin. Mittlerweile, 2.5 Monate nach Prostatektomie, konnte somit die Diagnose einer Fistel der vesikourethralen Anastomose zur Oberschenkelmuskulatur bestätigt werden. Trotz Harnableitung über Mono J-Katheter sowie transurethraler Koagulation der Fistel persistierte diese, sodass man sich nach erneuter 3-wöchiger Hospitalisation, für eine Entlassung des Patienten mit liegendem DK entschied. 6 Monate nach initialer Operation wurde die Indikation zur Fistulektomie mit Deckung mittels Rektusschwenklappen gestellt. Bei der präoperativen Zystoskopie zeigte sich der Vd.a. einen Blasentumor mit konsekutiver Durchführung einer TUR-B. Postoperativ erfolgte eine erneute Zystographie, in welcher schliesslich keine Fistel mehr dargestellt werden konnte. Nach 201 Tagen, 13 Narkosen und kumulativer Einnahme von 427.4g Antibiotika, konnte der DK schliesslich entfernt werden.